Joyce und Declan am Schulbeginn
Ebenfalls im Frühjahr haben wir den 13-jährigen Derrick in unser Programm aufgenommen, ein Straßenkind aus Isiolo. Derrick wurde mittlerweile in ein Stipendienprogramm eines Lokalpolitikers an ein privates Internat aufgenommen (solche Programme von Politikern sind dort durchaus üblich). An seiner Stelle kann nun das Geschwisterpaar Joyce Patience, 6 Jahre alt, und Declan, 9 Jahre, wieder die Schule besuchen.
Diese beiden teilen ein wirklich schweres Schicksal: Sie sind Vollwaisen, ihre Mutter war alleinerziehend und starb vor drei Jahren. Seither wohnen sie bei einer Freundin der Mutter, die von Gelegenheitsjobs lebt. Sie haben dort zwar ein Dach über dem Kopf aber das Essen reichte nicht für alle, so dass Joyce und Declan nur einmal am Abend etwas essen konnten. Seit Mitte September besuchen die beiden die 1. bzw. 4. Klasse der Hekima Grundschule in Isiolo und bekommen dort auch zwei Mahlzeiten täglich.
Mary hat Spaß im Unterricht (1. Reihe, 2. v. l.)
Über eines der jüngeren Kinder im Programm hatten wir im Frühjahr berichtet: Die 9-jährige Mary Gorret Nakuri wurde damals neu in unser Schulplatzprogramm aufgenommen. Damals konnte sie sich nur schwer verständigen, da sie weder Englisch noch Kisuaheli sprechen konnte sondern nur Samburu. Mittlerweile hat sie sich gut eingelebt, sie hat zwar immer wieder großes Heimweh aber sie kommt sehr gut in der neuen Umgebung zurecht und lebt jetzt das Leben einer 9-jährigen mit Lernen und Spielen, Sport mag sie besonders gerne.
Auch nach vielen Jahren ist Emma Redfern von der DARE Foundation mit ganzem Herzen bei der Sache und entwickelt immer neue Ideen für die Olng´arua School: Die mitten im Busch gelegene Schule legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Förderung der Kinder. In Kenia ist normalerweise Frontalunterricht die Regel, nicht so in der Olng´arua School:
Dort wechseln sich individuelle Lernheinheiten mit kreativen Gruppenphasen und längeren Pausen ab. Eine neue Idee von Emma ist es, Elemente aus dem Yoga mit traditionellen Elementen aus der Massai Kultur zu verknüpfen. Ziel ist es Konflikte, so auf andere Art und Weise lösen zu lernen als es sonst in einer traditionell-patriarchalischen Gesellschaft üblich ist. Die schweren Kämpfe im letzten Jahr während der Dürre wirken wohl auch auf dieser Ebene nach.
Tumaini Isiolo e.V. unterstützt diese wertvolle Arbeit von Emma und ihrem Mann Kitonga an der Olng´arua School jedes Jahr mit 2000 Euro aus unseren freien Spenden:
Seit Anfang September geht es wieder lebhaft zu an der Olng´arua School: Die Kinder sind alle wohlbehalten aus den Ferien zurück. Und freuen sich vor allem über ihre neue “dining hall” und die neue Küche, die mit französischen Spendengeldern eingerichtet werden konnte. Unsere Freundin und Leiterin der Schule Emma Redfern legt großen Wert auf eine ganzheitliche Bildung im besten Sinne: Kreative Lehrmethoden und ein verhältnismäßig abwechslungsreicher Speiseplan mit viel Frischkost sorgen dafür, dass die Kinder mit Begeisterung Lernen können.
Lesen Sie hier einige interessante Beiträge dazu:
Nach 45 Minuten Unterriucht gibt es beispielsweise immer 15 Minuten Pause – ähnlich dem weltweit führenden Schulsystem in Finnland.
http://darefoundation.com/2016/09/20/taking-class-breaks/
Puzzeln gehört ebenfalls zum Unterricht: http://darefoundation.com/2016/06/30/jigsaw-time/
Das Thema Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: http://darefoundation.com/2016/06/28/good-food-and-local-producers/
Jedes Jahr zum Ende der Sommerferien organisiert unsere Freundin und Koordinatorin Martha ein Treffen aller Kinder, die wir mit Tumaini Isolo e.V. unterstützen. Für die Kinder und Jugendliche ist das mittlerweile ein fester und liebgewordener “Termin”, sie tauschen sich aus, die Älteren geben den Jüngeren nützliche Ratschläge und zusammen haben sie immer jede Menge Spaß. Anlass für uns Ihnen heute einige der insgesamt 40 Kinder und Jugendlichen aus unserem Programm nochmal kurz vorzustellen. Danke an alle, die einen dieser Schulplätze finanzieren oder uns mit freien Spenden bedenken! Wir suchen weiterhin Spenderinnen und Spender, die speziell unser Schulplatzprogramm unterstützen.